Unter dem Motto „Bergerlebnis hochalpin“ führte es uns diesem Sommer in die Silvretta zur Jamtalhütte (2.165 m). Nicht die Besteigung von Gipfeln stand im Vordergrund unserer Aktivitäten, sondern gemeinsam mit der Gruppe Erfahrungen im Hochgebirge zu sammeln. In den Gruppenstunden wurde mit alpenvereinaktiv.com das Gelände um die Hütte erkundet, der Aufstieg geplant und mögliche Ziele wie einen Klettersteig oder einen Dreitausender. Spiele sollten auch nicht zu kurz kommen. Das Material wurde vor den Ferien gecheckt und verteilt, so dass jeder mit seiner Ausrüstung am 17.7.16 am Bahnhof in Mainz erscheinen konnte.
Mit 9 Teilnehmer*innen in Begleitung von 3 Jugendleiter*innen fuhren wir zunächst von Mainz nach Imst. Am 18.7.16 erreichten wir mit Zug und Bus unseren Ausgangspunkt in Galtür (1.582 m). Der Aufstieg mit zum Teil recht schweren Rucksäcken dauerte ca. 3,5 h. Wir lagen gut in der Zeit doch für den ein oder anderen „Neuling“ war es ganz schön anstrengend. Auf der Hütte angekommen bezogen wir unser 12-er-Lager. Unser Bergsteigeressen mussten wir schon um 17.00 Uhr verspeisen. Der Vorteil: Den Abend konnte man noch für viele Aktivitäten nutzen. Auf dem Übungs-Klettersteig wurde das Material und dessen Einsatz getestet und auf der Slackline konnte jeder seine Geschicklichkeit ausprobieren. Um 22.00 Uhr war Hüttenruhe, die sehr ernst genommen werden musste.
Mit einem strahlend blauen Himmel begann der nächste Tag um 8.00 Uhr. Schön, ausschlafen, aber leider zu spät für das Frühstück (nur von 7.00 – 8.00 Uhr). In Windeseile wurde gegessen und das Marschbrot geschmiert, um die Hüttenwirtin zu besänftigen. Danach fing der Tag gemächlich an. Mit GPS-Geräten bewaffnet machten die Gruppe sich auf die Suche der Verstecke im Gelände, die am Abend noch vorbereitet worden waren. Alle Punkte wurden gefunden, das Sudoku gelöst, so dass das Ziel des Tages feststand: der Klettersteig auf den Pfannknecht (2.822 m). Nach der Mittagspause wanderten wir 2,5 h auf Pfaden, Schneefeldern und Geröll zur Pfannknecht-Scharte, wo der recht kurze Klettersteig (A-C) zum den Gipfel begann. Für ein Gipfelfoto war kein Platz und leider auch keine Zeit, da der Hüttengrillabend heute um 17:30 h losging. Die Hüttenwirtin war seht streng, so dass wir nach dem „Faux Pas „am Morgen nicht schon wieder zu spät kommen wollten. Die Ersten erreichten die Hütte gerade noch rechtzeitig zum Servieren der Suppe, die „Fusskranken“ kamen etwas verspätet an. Den Stress hätten wir uns nicht machen müssen, da sich das Essen über 1, 5 h hinzog. Die Tourenvorbereitung für den nächsten Tag stand an, bevor es zum „capture the flag“-spielen gehen konnte. Der Wetterbericht war gut, so dass einer Tour am nächsten Tag nicht im Wege stand, außer einem Fusskranken, der nicht würde mitgehen können. Alle anderen wollten eine Tour, die nicht länger als die Letzte war, so dass ein Dreitausender nicht mehr in Frage kam. Zwei Alternativen wurden ausgesucht, für die man sich am nächsten Tag entscheiden wollte: der Rußkopf (2.693 m ) und das Westliches Gamshorn (2.987 m).
Am Morgen des nächsten Tages – wieder bei super Wetter – machten wir zunächst ein paar Kooperationsspiele, bei denen auch Fusskranke mitmachen konnten, bevor sich die Tourengruppe auf den Weg zum Rußkopf machte und die Zurückgebliebenen sich der Gestaltung der Bergfalken-Fahne widmeten. Der Gipfel des Rußkopfs war schnell erreicht und man einigte sich darauf, noch ein Stück weiter in Richtung des naheliegenden Dreitausenders zu gehen. Die Verhältnisse ließen es jedoch nicht zu, weiter aufzusteigen, so dass es im weglosen Gelände und über Schneefelder zum Fuß des Jamtalferner und zur Hütte ging, wo nach einer schöpferischen Pause gemeinsam wieder mit dem Lieblingsspiel „capture the flag“ begonnen wurde. Der Abend endete mit Kartenspielen aller Art. Für den nächsten Morgen war Regen angesagt.
Nach dem Frühstück wurde wieder Karten und Carcassonne gespielt, bis der Regen aufhörte. Der geplante Spiele-Tag konnte beginnen. Auf einer festgelegten Strecke um die Hütte wurden Tandems losgeschickt. Einer davon hatte verbundene Augen und wurde durchs Gelände geführt. Eine interessante Erfahrung für alle. Der Bach um die Hütte bot sich für ein Abenteuerspiel an: eine Bachüberquerung mit Seil, Bandschlingen, Karabiner, Klettergurt und Helm. Die Gruppe schaffte die Aufgabe super und fast alle hatten Lust, am Seil über den Bach zu hangeln. Da die Sonne wieder schien, verbrachten die ganze Gruppe den Nachmittag mit dem Bau eines Staudamms. Bei dieser Betätigung gab es einen weiteren Fusskranken. Nach dem Abendessen blieb genug Zeit für die allabendliche Feedback-Runde und Kartenspiele nach einem Apfelstrudel für alle.
Unsere Zeit war vorbei und wir mussten Abschied nehmen von der Jamtalhütte. Nach einem Slackline-Wettbewerb, den Raoul 6 Eis kostete, fuhren wir wegen unserer Fusskranken, mit dem Hüttentaxi nach Galtür und von dort mit Bus und Bahn zurück nach Mainz, wo wir gegen 23:30 Uhr wieder heil, bis auf die kleineren Blessuren – ankamen. Eine schöne Bergwoche war zu Ende, die uns Juleis mit der Gruppe großen Spaß gemacht hat.
Teilnehmer: Conrad, David, Henri, Jana, Katharina, Konni, Lea, Max, Oskar sowie Ellen, Leonard und Raoul