Bouldern in Fontainebleau 2019

Es ist noch mitten in der Nacht, als sich eine Gruppe, zusammengesetzt aus Personen unterschiedlichem Alters und Interessen, vor dem AV Haus versammelte, mit dem gleichen Ziel: Bouldern im Wald von Fontainebleau! Und spätestens bei der Ankunft gegen Mittag auf dem Parkplatz des ersten Bouldergebietes stieg der Puls bei den Boulder-Fanatikern unter uns rapide an, weil das oben erwähnte Ziel direkt erreicht werden konnte. Doch sollte das wirklich auch das eigentliche Ziel für die nächsten zehn Tage sein? Es hat sich doch die Gruppe zusammengefunden, um sich technisch, taktisch und konditionell beim Bouldern zu verbessern, um Spaß am gemeinsamen Lösen von Boulderproblemen zu haben und um sich Herausforderungen zu stellen. Und genau solch eine Herausforderung sollte uns schon am ersten Tag mit einer Einheit zum Fontainebleau-typischen Mantle erwarten. Hier konnten schon einige schöne Boulder getoppt werden. Nach ein paar Stunden Felsschnuppern ging es dann aber ab zur Hausbesichtigung. Auch wenn sich hier die Kommunikation mit der Vermieterin als etwas kompliziert herausstellte, konnte man sich dennoch schnell in das schöne Haus einleben. Und es dauerte nicht allzu lang, da wurde das Wohnzimmer schon zur Kuschelecke umgebaut und schaffte Ersatz für die gewohnte JDAV-Kissenecke. Nach einer selbstgekochten Mahlzeit ging es früh ins Bett, um am nächsten Tag bei sehr schönem Wetter für die Einheiten fit zu sein.

Der Ablauf für die nächsten Tage war in etwa so: Nach dem Frühstücken ging es Einkaufen und anschließend gab es bis zur Mittagszeit eine von den Leitern zusammengestellte technische Einheit in einem den Anforderungen entsprechendem Bouldergebiet. Und davon gab es viele! Nach der Mittagspause blieb dann immer genug Zeit für das eigene Ausprobieren. Am Abend wurde immer gemeinsam sehr lecker gekocht und Evas Dehnprogramm entwickelte sich zu einem beliebten Ritual.

Nach vier sehr anstrengenden Tagen in unterschiedlichsten Gebieten mit Einheiten zum dynamischen Klettern, Hooken, On Sight Klettern und Klettern an Platten kam der Regen am darauffolgenden Tag genau richtig. Wir hatten uns an den Tagen vorher an alt bekannten Klassikern wie der „Autobahn“ oder an neuen coolen Spots ausgepowert und nun war Regeneration mit vielen Spielen, gutem Essen, Kletterschuhe kaufen und natürlich auch einem Ausgleichstraining angesagt. Als der Wetterbericht dann für die nächsten Tage weiterhin schlechtes Wetter ankündigte, war die Enttäuschung zunächst dementsprechend groß. Doch neben schönen Wanderungen, Frisbee spielen, speziellen Einheiten zum Rissklettern und dem großen Projekttag im Klettergebiet „Cul de Chien“ konnten die lokalen Regenschauer, während derer wir meistens unsere Pausen einlegten, gut umgangen werden. Vor allem der Projekttag am letzten Tag machte Allen sehr viel Spaß. Schon am Abend vorher suchten alle sich eifrig ihre Projekte auf www.bleau.info heraus und ließen sich von den Leitern beraten, sodass wir morgens nach einer kleinen Aufwärmeinheit „Chuck the Chicken“ direkt an unseren eigens ausgewählten Projekten starten konnten, wobei die Tipps zum Projektieren und die Hilfe von anderen stets präsent waren. Schlussendlich konnte die Mehrzahl unter uns nicht nur ihre Projekte meistern, sondern alle hatten sehr viel Spaß und durften die Heimreise am Abend mit vielen neuen Erfahrungen angehen. Am Ende lässt sich definitiv sagen, dass die Fontainebleau-Ausfahrt wieder mal ein voller Erfolg für alle Beteiligten war!

Text:

Johannes Wingenfeld