Am Dienstag, für den das beste Wetter der Woche vorhergesagt war, gingen die meist schon mehrseillängen-erfahrenen Kidrocks in Lastoni di Dro mit Blick auf die uns bekannten Sonnenplatten mehrseillängig Platten klettern, während die Verticalis in Regina del Lago einseillängig Klettern gingen.
Aufgrund von nassen Felsen und unsicherem Wetter mussten die Ausdauernsten der Gruppe den Plan, den Che Guevara Klettersteig zu gehen, auf eine spätere Reise nach Arco verschieben. Stattdessen ging Teil der Gruppe am Mittwoch den Cima Rocca Klettersteig mit fantastischem Blick auf den Gardasee, während die anderen warteten, bis die Sonnenkletten trocken genug zum Klettern waren.
Am Donnerstag ging es für die gesamte Gruppe an die Sonnenplatten, die an diesem Tag nicht hielten, was ihr Name verspricht. Das, wofür die Sonnenplatten bekannt sind, die Routen mit sehr vielen Seillängen, konnten wir bei diesem Besuch in Arco leider nicht gehen, aber auch die nicht ganz so langen Routen waren interessant und wer aufgrund vom Regen und den folglich nassen Felsen abseilen musste, war wahrscheinlich froh, dass es nicht ganz so weit nach unten ging.
An diesem Tag gab es etwas viel wichtigeres als die Leistungen beim Klettern: An den Sonnenplatten wurde ein junger Fuchs, der seiner Markierung („Made in Germany“) nach aus Deutschland stammt, gefunden. Er wurde Bruno getauft und war fortan unser stetiger Begleiter. Das Lied „Bruno ist ein schöner Fuchs“ zu seinen ehren wurde schnell ein Ohrwurm.
Am Freitag entschieden sich einige für den Gerardo Sega Klettersteig, der sich großteils unter einer gigantischen Felsapsis befindet. Oben angekommen hatten wir einen tollen Ausblick über ein Tal, konnten aber auch die herannahenden dunklen Wolken sehen, weshalb wir froh waren, dass wir den Abstieg (der leider nicht nur bergab ging) schafften bevor es (pünktlich als wir in die Autos stiegen) anfing zu regnen. Die Alternative zum Klettersteig war Klettern in La Cosina.
Am Samstag, für den das schlechteste Wetter der Woche vorhergesagt war, hatten wir das beste Wetter der ganzen Woche.
Vielleicht war es ein Geburtstagsgeschenk für Florian?
Da wir am Morgen noch nicht wussten, dass dies ein guter Tag für eine mehrseillängige Route gewesen wäre, standen an diesem Tag der Rio Sallagoni Klammklettersteig, der nebenbei zum Drehort für einen Film von Bruno wurde, einseillängies Klettern in der Nähe des Campingplatzes und die alpine Route Aspettando Martino zur Auswahl.
Und wie es sich am letzten Abend in Arco gehört gingen wir am Abend Pizza essen und anschließend teilten sich einige von uns noch einen Liter Eis.
Auch an den anderen hatten wir es nach dem Klettern immer sehr eilig, zum Eisessen in
Städtchen zu gehen, wo außerdem zahlreiche Geschäfte mit Outdoor-Equipment lockten und diejenigen, die nach dem Klettern so hungrig waren, dass sie nicht aufs Abendessen warten konnten, konnten sich ein Stück Pizza holen.
Abends wurde die Herausforderung, auf den zwei vorhandenen Flammen für die bis zu 21 Personen zu kochen (meist von Basti) gemeistert.
Wenn jeder sein Geschirr abgespült hatte (oder diese Aufgabe durch einen Sieg bei Schnick-Schnack-Schnuck an einen anderen weitergegeben hatte) war noch etwas Zeit für Gespräche, die sich zu mehr oder weniger tiefgründigen und teils philosophischen Diskussionen entwickelten, aber auch, um „Bruno ist ein schöner Fuchs“ zu singen.
Julia Heinrichs