Mehr Demokratie wagen in der JDAV!

Die Vermittlung demokratischen Denken und Handelns und die Ermutigung zu sozialer und politischer Aktivität sind wichtige Ziele der Jugendarbeit in der JDAV. So steht es in den Erziehungs- und Bildungszielen. Folgerichtig wurde beim letzten Bundesjugendleitertag in Darmstadt 2017 eine neue Musterjugendordnung beschlossen, die diesem Anspruch umsetzt und die durch die Hauptversammlung des DAV angenommen wurde.

Der Jugend des Deutschen Alpenvereins steht nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in den Sektionen, seit Jahrzehnten eine Sonderstellung zu. Der/die Jugendreferent*in ist Mitglied im Vorstand der Sektion. So erlaubt eine  eigene Jugendordnung auch bisher schon, dass alle Jugendbelange in Eigenverantwortung geregelt werden können. 

Mit den neuen basisdemokratischen Elementen der JDAV-Musterjugendordnung, wird diese  Eigenverantwortung gestärkt. Neben verpflichtenden Teilen ist ein begrenzter Gestaltungsspielraum für die Sektionen vorhanden. 

Nach der aktuellen Jugenordnung vom 10.05.2010 bestimmt der Jugendausschuss, der aus den Jugendleiter*innen der Sektion besteht, über alle Belange. Der Ausschuss schlug bisher den Jugendvertreter (Jugendreferent*in) für den Vorstand vor, der durch die Mitgliederversammlung gewählt werden musste. 

In Zukunft soll eine Jugendvollversammlung aller Jugendmitglieder bis zum 27. Lebensjahr den Jugendvertreter (Jugendreferent*in), die Stellvertretung, die Mitglieder des Jugendausschusses und die Delegierten für den Bundes- und Landesjugendleitertag wählen. Zudem sollen die Verwendung des Etats und die grundsätzlichen Ziele der Jugendarbeit der Sektion durch die Jugendvollversammlung festgelegt werden.  Man könnte sagen, ein Paradigmenwechsel bei der JDAV. Die Vertreter der JDAV auf allen Ebenen sind in Zukunft auf Grund einer basisdemokratischen Legitimation tätig. 

Verpflichtend ist auch, dass die Jugendordnung durch die Mitgliederversammlung der Sektion beschlossen werden muss und nicht mehr wie bisher durch Genehmigung des Vorstands gültig wird.  

Mehr Demokratie wagen ist eine Herausforderung, der sich die Jugend stellen möchte. Daher  hat der  Jugendausschusses eine Neufassung der Jugendordnung für die  Mitgliederversammlung  vorbereitet. Es wäre die Einführung eines transparenten Verfahrens unter Berücksichtigung der besonderen Rolle der Jugend innerhalb der Sektion, die die Eigenverantwortung junger Menschen stärken soll. 

Im anliegenden Schaubild wird versucht, die neue und durchaus komplexe Struktur so einfach wie möglich darzustellen.

Text: Ellen Müller-Taschinski (Mitglied der Arbeitsgruppe neue Jugendordnung)